Montag, 29. September 2008

Uni, Strand und Me(h)er

Die Zeit vergeht hier wie im Flug und es gibt einige Neuigkeiten. Ist ja auch schon wieder einige Zeit vergangen seit dem letzten Eintrag.

Mein Bein mit der dramatischen Surfverletzung ist wieder voll einsatzbereit. Aber im Moment will der Wellengott nicht das ich surfe und wenn er sich dann doch mal erbarmt und gute Wellen zaubert dann ruft die Uni. Aber nichts desto trotz bleibt hier noch Zeit (zumindest ein bisschen) um sich den Strand mal näher anzusehen und an der Tiefenbräune zu arbeiten.

Wer immer noch der Überzeugung ist das man auf Bali nicht studiert sondern nur Urlaub macht LÜGT! Die Seminare in der Uni sind ziemlich arbeitsintensiv. Die letzten Tage kam es durchaus schon mal vor das wir in heiterer Studentenrunde bis 01:00 Uhr nachts in der Uni saßen und an Präsentationen für den nächsten Tag gearbeitet haben. Und dann ging es um 08:00 Uhr schon wieder mit der Vorlesung los. Ich erwarte jetzt kein Mitleid aber bitte die Erkenntnis das hier durchaus auch studiert wird ;-). Trotz harter Arbeit (ja es ist hart und nein, ich heule jetzt nicht rum) macht es Spaß.

Letzten Samstag ging es dann auf große Tempeltour. Von Jimbaran ging es dann erstmal quer durch Südbali nach Ostbali mit Zwischenstopp bei einer Reisfabrik. Hier haben wir uns dann ansehen können wie die Reisfrucht von den Bäumen geerntet wird… NICHT. Ne, also im Ernst. War echt interessant zu sehen wie das so alles funktioniert mit der Saat, der Bewässerung der Felder und schließlich die Ernte und das schälen der Reiskörner. Von da aus ging es dann weiter zu mehreren Tempeln die mehr oder weniger wichtig sind. War auf jeden Fall auch sehr interessant, obwohl nach dem dritten Tempel die Euphorie ein wenig abnahm und jeder Tempel dem vorherigen gleich sah. Auf dem Rückweg ging es dann noch zur berühmten „Bat Cave“ (Fledermaushöhle). Warum die jetzt allerdings so berühmt ist kann ich mir immer noch nicht erklären. Ich meine gut, da leben halt schon viele Fledermäuse und das sieht schon beeindruckend aus aber….. . Vielleicht hat ja Batman früher da gewohnt :-D haha was ein schlechter Gag. Naja, danach war der Tag dann auch zu ende und pünktlich zur Dämmerung waren wir wieder zu Hause. Dann ein kurzes Refreshment und weiter ging es nach Kuta. Feiern. Natürlich nicht zu lange ;-).

Montag und Dienstag stand eine Feldstudie auf Nusa Penida und Nusa Lembongan an. Die beiden Inseln gehören zu Bali, genau gesagt zum Klungkung Bezirk. Nusa Penida hat ca. 40.000 Einwohner und Nusa Lembongan etwa 7.000.

In aller Frühe ging es dann also am Montag Richtung Padangbai. Padangbai liegt im Osten Balis und ist ca. 85 km von Jimbaran entfernt. Es ist erstaunlich wie unterschiedlich die Vegetation ist. Während es in Südbali relativ trocken ist, wird es, je weiter man Richtung Osten und Norden fährt, immer grüner. Schon ab Sanur (20 km von Jimbaran entfernt) nimmt die Zahl der Palmen deutlich zu. Und der tropische Wald beginnt. Genug der geographischen Exkursion, weiter zum Thema. Also von Padangbai sollte unser Boot fahren. Das tat es dann auch. Ach, bevor ich es vergesse. Auf dem Weg nach Padangbai haben wir dann noch ein Kamerateam des indonesischen Fernsehens aufgegabelt. Die berichten über ausländische Studierende auf Bali und da haben sie sich kurzerhand unser Studienprogramm ausgesucht. In Padangbai ging es dann auch schon los. Kein Schritt blieb unbeobachtet und wurde munter gefilmt. Und das sollte dann die nächsten zwei Tage so weiter gehen. Das Boot machte einen relativ guten Eindruck. Platz für etwas 25 Personen und zwei dicke 200 PS Außenbordmotoren. Kurz nach dem Ablegen hab ich dann mal gefragt ob ich nicht fahren dürfte. Führerschein hab ich ja und der Captain hatte nichts dagegen. Also ging es los. Ich ans Steuer, Hebel auf den Tisch und ab Richtung Nusa Penida. Teilweise hatten wir Wellen von etwa 2 Meter Höhe. Das war schon ziemlich geil. Das Anlegen, Rückwärts einparken für Fortgeschrittene, hat dann der Captain wieder übernommen.

Transport stand auch schon bereit und ab ging es zu PLN. Dem örtlichen Stromproduzenten. PLN auf Nusa Penida produziert den Strom für die Tiga Nusa Inseln (Nusa Penida, Nusa Lembongan und Nusa Ceningan). Der Strom wird hier mit dicken Dieselgeneratoren produziert. Natürlich Qualitätsmaschinen von Daimler. Das ganze ist allerdings ein Verlustgeschäft. Da die Ölpreise in der letzten Zeit stärker gestiegen sind und Indonesien kein OPEC Staat (also sie exportieren kein Öl mehr) mehr ist, ist der Betrieb der Generatoren extrem teuer. Die Produktionskosten werden nicht gedeckt, da die Strompreise sonst extrem steigen müssten und für die Bevölkerung Strom unerschwinglich wäre. Folglich steigt der Verlust je mehr Strom benötigt wird. Jetzt ein kleiner Exkurs für alle Volkswirte und BWLer. Bei PLN wird Preisdiskriminierung 3. Ordnung durchgeführt. Die Einheimischen der Tiga Nusa zahlen einen weitaus geringeren Strompreis als die ausländischen Investoren denen die Hotels und Resorts gehören. So, das muss an Economics reichen. Zurück auf die Insel.

Also wir haben uns dann PLN angeschaut und sind dann über die ganze Insel gefahren um uns Windkraftanlagen anzusehen. Die fahrt war die Hölle! Mit Kleinbussen, ausgestattet mit einer Pritsche (aus Holz), sind wir dann über Straßen gefahren die den Namen „Straße“ definitiv nicht verdient haben. Die Infrastruktur auf Nusa Penida ist katastrophal. Kein Grundwasser, wenig Strom, keine Kanalisation und keine Abfallwirtschaft.

Gegen Nachmittag war dann auch der Besuch in der örtlichen Schule beendet. Hier wird der Unterricht nur dann abgehalten wenn die Lehrer Lust dazu haben. Also eigentlich fast wie in Deutschland ;-). Jedenfalls als wir ankamen saßen die „Lehrer“ in Ihrem Zimmer und spielten Schach. Peinlich für die, lustig für uns. Danach ging es dann weiter nach Nusa Lembongan. Was die Insel angeht konnte es nur besser werden. Und es wurde besser, viel besser :-). Nusa Lembongan ist traumhaft. Super klares und türkisblaues Wasser. Super Wellen und eine ausreichende Infrastruktur. Hier sollten wir dann auch übernachten. Transport, natürlich ein alter Lastwagen mit Pritsche (wie bei der Bundeswehr, nur etwas rustikaler), kam dann mit etwas Verspätung und auf ging es zum Mainski Resort. Super Sache da. Super Zimmer und ein großer Pool mit Meerblick. Traumhaft.

Dienstag stand dann ordentlich Arbeit an. Unsere Gruppe (Walid, Max, Christoph und Ich) musste den Einfluss des Tourismus auf der Insel untersuchen und die Auswirkungen auf die Bevölkerung. Mit Max habe ich dann ALLE High Class Resorts abgegrast und Informationen gesammelt. War echt interessant und durchaus angenehm einige Zeit dort zu verbringen. Dann kam das Fernsehteam und wollte ein Interview mit mir. Ich war dann auch mal so nett und habe bereitwillig fragen beantwortet ;-). Übertragen wird das ganze jetzt demnächst. Termin steht aber noch nicht fest. Nach der Arbeit dann noch mal in den Pool und ab ging es zurück nach Padangbai und mit dem Auto nach Jimbaran. Bis Freitag mussten wir dann noch ne Präsentation (1 Stunde lang) vorbereiten und über unsere Ergebnisse auf Nusa Lembongan und Nusa Penida berichten. „Ist der Tourismus nachhaltig?, wo sind die Unterschiede zwischen den beiden Inseln?, welche Perspektiven gibt es?, etc.“

Jetzt sitzen wir wieder alle zusammen in der Uni und bearbeiten die Ergebnisse von Nusa Penida. Bis Mittwoch müssen wir einen 20 seitigen Report schreiben. „Sustainable Tourism on Nusa Penida“, also einen Plan entwerfen wie man nachhaltigen Tourismus dort etablieren kann. Und wie ich schon sagte ist auf Nusa Penida GAR nichts. Also keine leichte Aufgabe.

Gestern war ich wieder ne schöne Runde am Strand joggen. 9 km am Meer entlang. Und das bei einem der schönsten Sonnenuntergänge die man sich vorstellen kann. Also optimal um den Kopf frei zu kriegen. So lässt es sich hier aushalten ;-).

Das soweit von hier. Einige Nachtschichten in der Uni hab ich schon hinter mir und heute wird wohl auch noch eine kommen. Freitag steht dann, wenn das alles so kappt wie ich mir das vorstelle, eine Tour zu den Wasserfällen an.

Wir haben hier übrigens 29 Grad. Wie ist denn das Wetter in Deutschland so??? Hab gehört das soll nicht so toll sein :-D haha.

Viele Grüße von Bali!!! Machs gut.

Florian


2 Kommentare:

Alex u. Steffi hat gesagt…

Hi Klinki,
das hört sich ja alles ganz schön bei dir an. Ich glaube dir natürlich, dass dein Studentenleben da drüben sehr anspruchsvoll ist :-) . Hört sich alles sehr interessant an was du da so berichtest. Da können wir wohl leider nicht gegen anstincken, vor allem nicht gegen den Strand und das schöne Wetter.

Wie sieht es denn mit deinen Surfkünsten aus, sind die mitlerweile genauso sustainable wie eure Tourismusideen? Dann kann ja beim Snowboarden nächstes Jahr nichts mehr schief gehen.

Liebe Grüsse von Steffi und von mir.

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