Dienstag, 12. August 2008

Wie Alles begann – Und was jetzt so ansteht

Angefangen hat Alles an einem lauen Sommerabend 2007. Die Grillen zirpten und der Mond spiegelte sich in…… . Nee, quatsch, also nun mal im Ernst.

Die Klausuren waren alle geschrieben und vom Gefühl her auch bestanden [und sie waren, es wundert kaum, wirklich bestanden ;-)]. Damit war das Grundstudium dann schon mal geschafft und es wurde Zeit für neue Herausforderungen. Auch wenn es keine Pflicht ist während des VWL Studiums in Bonn ein Semester im Ausland zu verbringen stand für mich von Anfang an fest, dass es für mich mindestens für ein Semester lang ins Ausland geht. Die Semesterferien waren nun da und somit auch die Zeit sich nach Praktika bzw. Auslandsaufenthalten umzusehen. Die Idee mit den Praktika musste ich schnell wieder verwerfen. Ein Vitamin B Präparat hat seine Wirkung nicht ganz entfalten können und mit „nur“ einem Vordiplom in der Tasche ist die Nachfrage der Unternehmen im Ausland nach Praktikanten eher gering; „Kosten und Nutzen“ halt. Also blieb mir nur der Weg des Auslandsstudiums. Hier bietet sich dann ein nahezu unbegrenztes Angebot. Studieren in Europa fand ich jetzt nicht so spannend. Und wenn schon ins Ausland dann auch richtig weg. Also fing die Suche an. Google etliche mal mit Fachrichtungen und Sonderwünschen gefüttert und auf die University of Hawaii gestoßen. Das ganze klang auch super. Super Kursangebot und die Landschaft ist auch nicht zu verachten. Genauso wie die Tuition Fees. Leider. Also musste das auch wieder verworfen werden. Nach etlichen weiteren Recherchen dann das Angebot vom European Overseas Campus (EOC). Studium auf Bali, interessantes Studienangebot, moderate Studiengebühren und das ganze mit viel Sonne und Strand. Also weitere Informationen eingeholt. Bewerbung rausgeschickt und Zulassung bekommen. Spitze!

Der Studienplatz war nun also reserviert. Losgehen sollte es Anfang September 2008. Also war erstmal genug Zeit. Das Wintersemester kam und mit Beginn der Weihnachtsferien der erste Kampf durch die universitären Institutionen. Es stellte sich natürlich die Frage der Anrechenbarkeit der Leistungen die ich auf Bali erbringen will. Nach etlichen Sprechstunden bei Professoren und Gesprächen beim Prüfungsamt dann die Bestätigung das ich mir, zumindest teilweise, Leistungen anrechnen lassen kann. Das Wintersemester ging dann auch langsam zu Ende und Bali rückte immer näher. Es wurde also schon mal Zeit sich nach Flügen zu erkundigen. Passenden Flug gefunden, gebucht und 730,00 € ärmer.

Dann kam der „Kampf durch die Institutionen Teil II“. Die Beantragung des Visums. Denn wer für ein halbes Jahr in Indonesien studieren will, benötigt ein Visum für „Soziale und Kulturelle Zwecke“. Es könnte alles so einfach sein; ist es aber nicht! Denn bevor man das eigentliche Visum beantragen kann, benötigt man erstmal einen „Letter of Recommendation“ der indonesischen Botschaft in Berlin. Dank der Unterstützung der Universität Flensburg, die den EOC als Off-Shore Campus betreibt, klappte das ohne große Probleme. Ein paar Passbilder, ne Bürgschaftserklärung und ne Kopie vom Personalausweis an die Uni Flensburg abgeschickt und ein paar Wochen später war das Empfehlungsschreiben da. Mit dem Empfehlungsschreiben der Botschaft konnte ich dann das eigentliche Visum beim Generalkonsulat in Frankfurt beantragen. Neben dem eigentlichen Antragsformular und dem Reisepass in den das Visum eingeklebt wird, müssen auch noch zwei Passfotos, das Rückreiseticket, die Zahlungsbestätigung für die Visa Gebühr (45 €), eine Bürgschaftserklärung eines Sponsoren/Bürgen und eine Bestätigung der indonesischen und der Heimuniversität in Deutschland zusammen mit einem frankierten Rückumschlag eingetütet werden und per Einschreiben an das Generalkonsulat gesendet werden. Soweit so gut dachte ich. Müsste dann so in ca. einer Woche kommen. Denkste. Nach drei Wochen war immer noch nichts da. Nach etlichen Anrufen und Stunden in der Warteschleife dann endlich eine Auskunft. „Hr. Klinkhammer. Wir brauchen eine andere Bestätigung der Universität Bonn“. Hätte ich da nicht angerufen … na ja, wer weiß wann die sich gemeldet hätten. Also wieder ab zum Prüfungsamt. Eine neue (andere) Bestätigung besorgt. Eingetütet, abgeschickt und gewartet. Dann nach einer weiteren Woche und weiterem Nachfragen nach dem Stand der Bearbeitung war es endlich da.

Währenddessen habe ich mir dann auch noch einen mehrstufigen Cocktail aus allen empfohlenen Impfungen verpassen lassen. Und wer in Indonesien ein Auto, Motorrad oder Roller fahren will, benötigt dazu einen internationalen Führerschein. Also habe ich mich schon mal mental auf den „Kampf durch die Institutionen Teil III“ eingestellt. Überraschenderweise und dank guten Beziehungen zum Straßenverkehrsamt war ich nach ca. 10 Minuten um 13,00 € leichter, aber auch um einen nagelneuen, hochmodernen Papierlappen in Reisepassgröße reicher.

Da nun auch alle Klausuren für dieses Semester geschrieben waren, sollte der letzte bürokratische Schritt also die Beurlaubung für das Wintersemester sein. Doch auch hier wurde ich positiv überrascht. Nach Vorlage des „Letter of Admission“ des EOC bekam ich direkt alle Unterschriften vom Prüfungsamt die ich brauchte. Damit ging es dann zum Studentensekretariat und nach 5 Minuten und einer Überweisung von 12,09 € war auch das geschafft.

Nach über zwei interessanten und schönen Jahren als studentische Aushilfe bei der Moeller Electric GmbH wurde es nun auch dort Zeit für mich Au revoir zu sagen [An dieser Stelle ein lieber Gruß an alle Kollegen]. Zumindest für ein halbes Jahr, denn danach würde ich meine Arbeit dort gerne fortsetzen.

Jetzt heißt es erstmal, Sachen packen. Möglichst viel auf wenig Platz im Koffer und das ganze nicht schwerer als 20 kg. Na ja, es heißt ja, nichts ist unmöglich.

Langsam beginnt nun auch die Zeit sich schon mal von Bekannten, Verwandten, Freunden und Förderern zu verabschieden bis es dann endlich am 27.08 losgeht.

In diesem Sinne, bis dahin.

--- nur noch 15 mal Schlafen ---